Münchner Meilensteine

"Münchner Meilensteine - Ein Reporter blickt zurück auf sein 20. Jahrhundert": So ist das vorliegende Buch betitelt. Was sachlich klingt, ist ein Ereignis in sich, wie der Autor selbst: Karl Stankiewitz, Jahrgang 1928, hat die beschriebenen Geschehnisse bewusst erlebt und ab 1947 als Journalist fortlaufend beschrieben - ob Kriegsbeginn oder Kriegsende, Wirtschaftswunder oder Sensationsprozesse. Die 68er-Revolte skizziert er ebenfalls aus dieser besonderen Warte des Miterlebens - samt Vor- und Nachspiel. Die Ära Strauß hat Stankiewitz ebenso mitverfolgen können wie den Stadtumbruch und die Olympischen Spiele. Bis heute gilt der Autor von Büchern lokaler oder regionaler Thematik als einer der Dienstältesten Zeitungsreporter Deutschlands. Auch die Münchner Ereignisse und die daraus resultierenden Strömungen kommentierte Karl Stankiewitz vor Ort. Aus diesem Schaffen entstand das vorliegende Werk, das ein komplexes Jahrhundert auf sehr persönliche Weise veranschaulicht und dabei vielleicht für die eine oder den anderen noch Unbekanntes zu Tage fördert. Das Buch, das 248 Seiten umfasst, ist einerseits chronologisch und andererseits inhaltlich gegliedert. Hans-Jochen Vogel, Jahrgang 1926 und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München bis zum Olympiajahr 1972, schrieb: "Dass ein Journalist, der jahrzehntelang in seiner Stadt gearbeitet hat, in hohem Alter noch einmal in einem Buch Ereignisse darstellt, die ihm heute auch besonders noch wichtig erscheinen, ist wahrlich nicht alltäglich. Karl Stankiewitz tut dies in einer bemerkenswerten Weise. Interessant ist aber auch die Auswahl der Ereignisse, die er trifft. Ich wünschte mir deshalb, dass sein Buch in den Münchner Schulen verbreitet und einzelne Ereignisse auch ausführlicher erörtert werden. Dabei würde dann auch deutlich, was die junge Generation gegen extremistische Angriffe, an denen es ja gegenwärtig leider nicht mangelt, verteidigen sollte. ... Wer sich gründlicher mit der jüngeren Geschichte dieser Stadt befassen will, kann an Stankiewitz nicht mehr vorbeikommen."